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Diskussion: GeflügelausstellungGertraude DREI TAGE saßen die Tiere in winzigen Käfigen (vielleicht
40 cm Grundfläche im Quadrat?), als Einstreu eine Handvoll Sägespäne,
in der Hälfte der Käfige war das Trinkwasser alle oder dreckig,
kein Sichtschutz zu fremden Fazit: Es erschüttert mich immer wieder, wie Menschen sich zum Herrscher über Lebewesen der Schöpfung machen und über Leben und Tod entscheiden. In diesen Ausstellungen entscheidet nur noch das "Material Tier", und wie es gelungen ist, die Merkmale herauszuzüchten. Jegliche Erfurcht vor dem Leben fehlt. Und das lernen schon minderjährige Anfänger. Eines fernen Tages wird Geflügelzucht und überhaupt die Zucht mit Tieren verurteilt werden wie die Legehennen-Batterie-Haltung!!! Siehe auch den aktuellen Bericht im Forum Mario Ich stimme Dir zu, die Richtung ist falsch und kann demzufolge auch
oft nur falsche Ergebnisse bringen. Wir hatten das ja schon öfter,
woher kommen denn die "anerkannten" Rassen und Farbschläge
? Von der Durchsetzungskraft der Züchter zu ihrer Zeit in ihren Verbänden.
Schönheit ist sowieso sehr relativ und wenn das Auge des Betrachters
vorgemacht bekommt das dieser und jeder Kamm gut ist, der andere aber
fehlerhaft, dann würde ich mir manchmal Aber das bricht mir keinen Zacken aus der Krone und es besteht auch Optimismus das sich hier etwas ändert. Wenn auch nur langsam. Dazu müssen halt immer erst 1-2 Generationen nachwachsen. Heinz Hier denke ich v. a. an die nicht immer ausgewogene Fachkenntnis, was das züchterische 1x1 anlangt, respektive populationsgenetische Aspekte, krankhafter Konkurrenzneid u. a. Aspekte. Zu monieren, dass die Ausstellungskäfige zu klein seien etc. halte ich für einigermaßen überzogen. Tatsache ist, dass die wenigen Kleintierzüchter, welche es v. a. in Österreich noch gibt, nahezu ausnahmslos Idealisten sind, zumindest so, wie es die Tierschützer sind, oder solche, die sich dafür halten. So wie sonstwo gibt es wohl auch in der Kleintierzucht verbesserungswürdige Gesichtspunkte. Vielleicht sollte der eine oder andere seine Tierhaltung noch hinsichtlich Artgerechtheit verbessern. Dennoch wird hier sehr viel Geld investiert. Ich kenne viele Idealisten, die im Rahmen ihre Möglichkeiten überdurchschnittlich viel ausgeben. Auch weiß ich aus eigener Erfahrung, dass das Trinkwasser gegen Abend nicht mehr so sauber ist, wie am Morgen, obwohl es täglich erneuert wird. Doch wer Hühner kennt, der weiß, dass sie gerade das abgestandene Wasser aus Pfützen dem sauberen Trinkwasser vorziehen. Alles nur eine Frage des gesunden Immunsystems. Ich bin jedenfalls froh, dass es noch Ausstellungen gibt, vielleicht wollen gewisse Geister auch das noch in Frage stellen, nur weil sie sich an diesem und jenem stoßen, was schon sektiererisch anmutet. Hier bin ich dann aber sofort auf der Seite der Angegriffenen, weil ich zu sehr in der Praxis der Zucht und aller anhängenenden Notwendigkeiten stehe. Nur die Leistungszucht hat es möglich gemacht, dass so viele Menschen mit billigen, sehr hochwertigen tierischen Nahrungsmitteln versorg werden können. Ich muss aber vorausschicken, dass ich mich immer schon für artgerechte Tierhaltung eingesetzt habe, lange schon bevor es modern geworden ist. Ich finde jedenfalls das betriebene System des Ausstellungswesens voll ok und voraussetzend, dass es viele Kulturrassen überhaupt noch gibt. Ich muss hier auch festhalten, dass ich die Anschauungen von Mario keineswegs teilen kann und habe durchwegs eine gegenteilige Meinung. Dabei habe ich 1979 das letzte Mal ausgestellt, sieht man davon ab, dass ich dzt. 2 Züchter betreue, die "ausstellen müssen". Ich hoffe sehr, dass diese Mail einige Formalistengegner zum Nachdenken
bewegen können, zumindest möchte ich mich von diesen "Tierschützern"
distanzieren und habe hier doch eine andere Haltung und das obwohl ich
mit Brigitta Nebenbei noch was externes: ich habe heute endlich einen Bock, ein richtiges
kleines Prinzchen (haaaaaach is der süüüüß *rotwerd*),
für meine Skudden gefunden - auch eine (hoffentlich nicht) aussterbende
Haustierrasse, (weil Gertraude "Kunstwerke an lebenden Tieren", "produzieren von genügend
Nachwuchs" - Frankenstein läßt grüßen!!! Brigitta Gertraude schrieb: "Ich mache insofern ein Zugeständnis
zur Zucht, daß Rassen erhaltenswert sind, wie z. B. Pferde." Ein _Bißchen_ mehr differenziertes Denken wäre dann schon
nett. "Pferde" sind eine Art, keine Rasse. Und nebenbei bemerkt,
eine Art, die hierzulande vollends nur noch als Spielzeug für ausreichend
betuchte Menschen gehalten und gezüchtet wird, weil es natürlichen
Lebensraum nicht mehr gibt. DAS findest Du dann wieder gut? Sowas find
ich nun wieder eklig. Heinz 1) Sonderbar finde ich, dass Du Kulturrassen bei Pferden akzeptierst, offenbar nur dort. Naja.... 2) Taubenrassen, die ich als lebende Kunstwerke und natürlich Kulturgut bezeiche, sind über Jahrhunderte entstanden und wurden ursprünglich nur von Wohlhabenden und Adeligen gezüchtet, bzw. von deren Personal betreut, man denke nur an die Indische Pfautaube. Hier will ich festhalten, dass es sich hier um Züchterarbeit über Jahrhunderte handelt, welche Tiere geformt haben, die eben weitgehend der menschlichen Betreuung bedürfen. Wenn auch der Begriff des Leides letztlich subjektiv ist, aber diese Tiere leiden meiner Auffassung sicher nicht, ich setze nur voraus, dass sie artgerechte Lebensbedingungen haben müssen, wie es jeder Züchter in seinem Taubenschlag in der Regel vorfindet. Es steht meines Erachtens niemandem in unserer Zeit zu, diese enorme Züchterarbeit von Generationen in Frage zu stellen. Ich begegne diesen lebenden Kulturgütern jedenfalls mit gebührendem Respekt, obwohl ich sicher nicht der Klientel zuzuordnen bin, welche jemals Kropf- oder Pfautauben züchten werden. 3) (...) 4) Bekannter Maßen betreue ich einen Bestand der äußerst
seltenen Wiener Hochflieger. Die Tiere gehören nicht mir, ich führe
v. a. das Zuchtbuch und versuche die Zucht im Interesse der Rasse, dem
Hochflugsport, zu verbessern. Ich habe überhaupt kein Problem damit,
wenn ich Tiere mit verkrüppelten Beinen ausmerze, dies ist sogar
eine züchterische Voraussetzung, insbesondere für einen erbhygienisch
gesunden Bestand. Übrigens selektiert auch Mutter Natur sehr hart,
wenn auch nicht nach formalistischen Gesichtspunkten. 5) (...) 6) Immer wurden schwierige Zuchten auch mit einer entsprechenden Nutzung kombiniert. So hat man früher mit dern Ausschusstieren der Wiener Röserlschecken, wo vielleicht von 10 Tieren eins zur Zucht geeignet ist, in der Nerzzucht verwendet. Nun ja, wenn ich ein Schwein schlachte, muss es auch dafür sein Leben lassen... 7) Zu Ausstellungen habe ich mich schon geäußert, genau genommen sind sie essentiell für die Erhaltung der Rassen, weil dies nur durch den Sportsgeist des Menschen, die Möglichkeit zu vergleichen, möglich war. Leute wie du haben offenbar gar keine Ahunung, was diese Idealisten so alles an Zeit und Geld auf sich nehmen, allein um die Tiere in Schaukondition zu bringen. Ich bin übrigens keiner dieser Sorte, daher wurden mir Tiere schon ausgeschlossen, weil ich z. B. die Herdbuchmarken nicht entfernt habe... Betone hier abermals, dass ich alles andere als ein Formalist bin, doch ich respektiere sehr deren Einstellung und die Leistungen über Generationen, zudem die vielen Mühen, welche diese Leute sich antun (...) Hubertus Voriges Jahr war ich hier im Landkreis Dahme-Spreewald mit meinem Sohn
auch auf einer Kleintierausstellung. Ich wollte von Rassezüchtern
Informationen über Aufzucht und Pflege erhalten und mich über
die verschiedenen Rassen informieren. Aber zurück zu Deiner Anfangsaussage zu dem Böckchen. Schafe
sind mit das älteste Haustier. Und warum? Viel mehr Haustierrassen sind erhaltenswert. Allerdings würde ich persönlich eine andere Art der Erhaltung anstreben als dieses z.Zt. praktiziert wird. Die alten Haustierrassen bildeten im wesentlichen keinen einheitlichen Genpool, sondern waren fast immer ein Gemisch ähnlicher Individuen, mit relativ großer Genstreuung. Bloß, was soll mit diesen Tieren getan werden? Sollen sie alle in Zoos ihr Dasein fristen? Tierrassen erhalten erfordert ihre Nutzung. Und nicht als Kuscheltiere, obwohl mancher Tierhalter sein Schweinchen oder Zicklein vielleicht doch in der guten Stube hält, sondern ihre Verwendung als Nutztiere. Aber die Natur ist in ständiger Entwicklung begriffen, sie verändert sich ständig. Und zur immer geforderten natürlichen Anpassung hat die Natur den Lebewesen einen genetische Variabilität mitgegeben, eine Möglichkeit der Anpassung der Gene. So haben sich im laufe der Geschichte die Haustierrassen verändert, in Qualität und Quantität. Ist es eigentlich noch vertretbar, bestimmte Rassen auf ihrem Entwicklungsstand zu erhalten? Vor allem mit dieser , meiner Meinung nach ungeeigneten Selektionsmethode? ich halte das für eine zu starke Einengung des natürlichen Genpools. Und das, was mancher Züchter eine Rasse nennt, ist vielleicht nur ein Farbschlag. Was bitte schön, ist im biologischen Sinne eine Rasse? Vielleicht können sich hierzu mal einige Gruppenmitglieder äußern. Nun, liebe Gertraude, diese Formulierung ("Aber überschüssige,
aus der Zuchtreihe genommene Tiere einfach auszumerzen, zu töten,
Hals rumgedreht und in den Suppentopf (Tauben), wer sowas macht, hat einfach
keine sittliche Reife!!!") halte ich für etwas zu übertrieben. Ich wollte damals auch Ausstellungstiere haben, aber an dem Tag waren
Vormittags nicht die Züchter alle anwesend, nur die Zuchtrichter.
Als der Zuchtrichter einen Hahn mit *KGW* beurteilte, soll heißen,
"kann gegessen Ach Gertraude, Internetseiten gibt es für alles und jeden. Georg Einzelkäfige haben eine Kantenlänge von etwa Sicher kann man auch diese Form der Ausstellung kritisieren. Erheblich besser fände ich das Ausstellen in gestalteten Volieren. Einmal für die Tiere, aber auch für die Ausstellungsbesucher. Wahrscheinlich läuft die Entwicklung zumindest kleinerer Ausstellungen auch in diese Richtung. Denn auch Züchter sind am Wohl ihrer Tiere interessiert und häufig auch daran, dass dies nach außen hin sichtbar wird. Eine homogene Masse, denen das Wohlbefinden ihrer Tiere mehr oder weniger egal ist, sind die Züchter schon gar nicht.
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