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Diskussion: Geflügelausstellung

Gertraude
Heute habe ich mit Sohn u. seiner Freundin eine der jetzt überall stattfindenden Geflügelausstellungen besucht, nämlich die in unserem kleinen Ort Graupa. Was wir dort sahen, ließ uns recht still diese "Leistungsschau" verlassen. Es sträubt sich etwas in mir, Geflügelzüchter noch als "Hühnerfreunde" zu bezeichnen.

DREI TAGE saßen die Tiere in winzigen Käfigen (vielleicht 40 cm Grundfläche im Quadrat?), als Einstreu eine Handvoll Sägespäne, in der Hälfte der Käfige war das Trinkwasser alle oder dreckig, kein Sichtschutz zu fremden
Nachbartieren, Hähne krähten immerzu (Konkurrenzdruck), Tauben saßen auf dem Boden der Käfige, dabei wäre es ein Leichtes gewesen, Sitzstangen reinzuklemmen. Nur einige größere Taubengruppen hatten große Volieren. Auch
dort saßen einige auf dem Boden in die Ecke gedrückt. Eine Zwerghuhn-Mutter mit 4 winzigen Kücken hatte nur dreckiges Wasser. Sie suchte in den Spänen, die spärlich den Boden bedeckten, nach Freßbarem, ihre Kleinen immer mit. Zu fressen fanden sie nur diese Späne! Und es war erst 13 Uhr, die Ausstellung schloß 16 Uhr. Am meisten waren sichtlich die einzelnen Tauben gestreßt. Sicher war diese Ausstellung am Freitag vom Veterinäramt abgenommen worden. Das hätte besser am Sonntag Mittag gemacht werden sollen!

Fazit: Es erschüttert mich immer wieder, wie Menschen sich zum Herrscher über Lebewesen der Schöpfung machen und über Leben und Tod entscheiden. In diesen Ausstellungen entscheidet nur noch das "Material Tier", und wie es gelungen ist, die Merkmale herauszuzüchten. Jegliche Erfurcht vor dem Leben fehlt. Und das lernen schon minderjährige Anfänger. Eines fernen Tages wird Geflügelzucht und überhaupt die Zucht mit Tieren verurteilt werden wie die Legehennen-Batterie-Haltung!!!

Siehe auch den aktuellen Bericht im Forum

Mario
Tja, da gibt es solche und solche, aber ausstellen tun wohl mehr solche als solche :-))
Letztlich bleibt es wohl jedem Züchter überlassen wie gut er sich um die eigenen Tiere kümmert. Ich fände es aber auch mehr als geboten, zumindest einen "Pfleger" zu nominieren der alle Käfige kontrolliert und das Wasser
erneuert. Das wäre doch das mindeste. Ich bin aber mit den Gepflogenheiten solcher Ausstellungen auch nicht vertraut, kann also eigentlich wenig sagen.

Ich stimme Dir zu, die Richtung ist falsch und kann demzufolge auch oft nur falsche Ergebnisse bringen. Wir hatten das ja schon öfter, woher kommen denn die "anerkannten" Rassen und Farbschläge ? Von der Durchsetzungskraft der Züchter zu ihrer Zeit in ihren Verbänden. Schönheit ist sowieso sehr relativ und wenn das Auge des Betrachters vorgemacht bekommt das dieser und jeder Kamm gut ist, der andere aber fehlerhaft, dann würde ich mir manchmal
wünschen die betreffenden "Hardcore" Züchter kämen selbst zur Mr-Wahl und würden bewertet. Ganz schnell würde sich das Bild ändern. Ich überlasse die nächste Zucht dem Zufall. Mischling mit Mischling, Rasse mit anderer Rasse oder Mischling mit Rasse. Dadurch kann ich zwar nicht ausstellen, mangels Zuchtbuch, ist mir aber grad egal, es kommen dennoch oder gerade deshalb sehr hübsche Tiere heraus, auch wenn sie mal nen Zacken zuviel oder zuwenig haben.

Aber das bricht mir keinen Zacken aus der Krone und es besteht auch Optimismus das sich hier etwas ändert. Wenn auch nur langsam. Dazu müssen halt immer erst 1-2 Generationen nachwachsen.

Heinz
Lanze für die Sportzucht!
Vorausschicken möchte ich, dass ich selber kein ausgesprochener Formalist (Standardzüchter) bin, selbst wenn ich als Jugendlicher ein paar Mal ausgestellt habe und mich über meine ersten Pokale sicher sehr gefreut habe.
Später war ich dann in der Generhaltung von Nutztierrassen, so auch bei Hühnern, sehr aktiv. Da ist mir aber bewusst geworden, dass es ausschließlich die Formalisten waren, die die alten Kulturrassen überhaupt
erhalten haben. Immer wenn ich in eine größere Schau gehe, muss ich mich wundern, was Züchterhände und -fleiß für Kunstwerke an lebenden Tieren geschaffen haben. Zucht bedeutet aber auch das Produzieren von genügend
Nachzucht, eben um genug Auslese machen zu können. Ich bin sicher einer der größten Kritiker der Szene, allerdings anhand eines über Jahrzehnte gewachsenen Know-hows.

Hier denke ich v. a. an die nicht immer ausgewogene Fachkenntnis, was das züchterische 1x1 anlangt, respektive populationsgenetische Aspekte, krankhafter Konkurrenzneid u. a. Aspekte. Zu monieren, dass die Ausstellungskäfige zu klein seien etc. halte ich für einigermaßen überzogen. Tatsache ist, dass die wenigen Kleintierzüchter, welche es v. a. in Österreich noch gibt, nahezu ausnahmslos Idealisten sind, zumindest so, wie es die Tierschützer sind, oder solche, die sich dafür halten. So wie sonstwo gibt es wohl auch in der Kleintierzucht verbesserungswürdige Gesichtspunkte. Vielleicht sollte der eine oder andere seine Tierhaltung noch hinsichtlich Artgerechtheit verbessern. Dennoch wird hier sehr viel Geld investiert. Ich kenne viele Idealisten, die im Rahmen ihre Möglichkeiten überdurchschnittlich viel ausgeben. Auch weiß ich aus eigener Erfahrung, dass das Trinkwasser gegen Abend nicht mehr so sauber ist, wie am Morgen, obwohl es täglich erneuert wird. Doch wer Hühner kennt, der weiß, dass sie gerade das abgestandene Wasser aus Pfützen dem sauberen Trinkwasser vorziehen. Alles nur eine Frage des gesunden Immunsystems.

Ich bin jedenfalls froh, dass es noch Ausstellungen gibt, vielleicht wollen gewisse Geister auch das noch in Frage stellen, nur weil sie sich an diesem und jenem stoßen, was schon sektiererisch anmutet. Hier bin ich dann aber sofort auf der Seite der Angegriffenen, weil ich zu sehr in der Praxis der Zucht und aller anhängenenden Notwendigkeiten stehe. Nur die Leistungszucht hat es möglich gemacht, dass so viele Menschen mit billigen, sehr hochwertigen tierischen Nahrungsmitteln versorg werden können. Ich muss aber vorausschicken, dass ich mich immer schon für artgerechte Tierhaltung eingesetzt habe, lange schon bevor es modern geworden ist. Ich finde jedenfalls das betriebene System des Ausstellungswesens voll ok und voraussetzend, dass es viele Kulturrassen überhaupt noch gibt. Ich muss hier auch festhalten, dass ich die Anschauungen von Mario keineswegs teilen kann und habe durchwegs eine gegenteilige Meinung. Dabei habe ich 1979 das letzte Mal ausgestellt, sieht man davon ab, dass ich dzt. 2 Züchter betreue, die "ausstellen müssen".

Ich hoffe sehr, dass diese Mail einige Formalistengegner zum Nachdenken bewegen können, zumindest möchte ich mich von diesen "Tierschützern" distanzieren und habe hier doch eine andere Haltung und das obwohl ich mit
dem Formalismus recht wenig am Hut habe.

Brigitta
mehr Lanze....wenn auch nicht aus sportlichen Gründen
Ich fände es a) schade und b) riskant, die genetische variabilität, die ja gerade durch die Rassezucht erhalten wird, zu "verlieren" - über kurz oder lang wäre ohne die Arbeit der Züchter "Huhn gleich Huhn" - und ganz abgesehen von der Möglichkeit , Rassen bzw Schläge an unterschiedlichste (z.B. Klima-) Bedingungen anzupassen, stiege damit auch das Risiko, durch z.B. ein einziges neues Virus oder ähnliches ALLE Tiere zu verlieren ...in der Natur gibt es sogar bei Spatzen unterschiedliche Populationen von Gegend zu Gegend. Man sieht ja bei anderen Haustieren, was dabei herauskommt, wenn auf Rassen nicht mehr geachtet wird: z.B. gab es um die Jahrhundertwende noch ca 200 Rinderrassen in Deutschland, zum Teil an Berge, an Marschen etc angepaßt - heute sinds mal grade noch 5 oder so....

Nebenbei noch was externes: ich habe heute endlich einen Bock, ein richtiges kleines Prinzchen (haaaaaach is der süüüüß *rotwerd*), für meine Skudden gefunden - auch eine (hoffentlich nicht) aussterbende Haustierrasse, (weil
"Schaf gleich Schaf" ist?) deren heutige Existenz nur dem Optimismus einiger Züchter zu verdanken ist. (Ursula, wenn Du Deinen nun (bittebitte) NICHT plattmachst, könnten wir doch mal Tauschen?! Meiner ist aber dies jahr noch zu jung - aber SOOOOOOOOOO HÜBSCH!!!!! )

Gertraude
wenn das Böckchen von Brigitta nicht "sooooooo hübsch" wäre, was wäre dann?
Würde es selektiert wie Hühner in der Hand der Züchter, die nicht dem Standard entsprechen? Ich mache insofern ein Zugeständnis zur Zucht, daß Rassen erhaltenswert sind, wie z. B. Pferde. Aber überschüssige, aus der Zuchtreihe genommene Tiere einfach auszumerzen, zu töten, Hals rumgedreht und in den Suppentopf (Tauben), wer sowas macht, hat einfach keine sittliche Reife!!! Das Verbot der Batteriekäfige ist ein Erfolg der Tierschützer, die sich immer und immer wieder dafür einsetzten, und ich finde es deshalb völlig verfehlt, daß Heinz sie (also auch mich) angreift.

"Kunstwerke an lebenden Tieren", "produzieren von genügend Nachwuchs" - Frankenstein läßt grüßen!!!
Drei Tage lang auf 40 Quadratzentimeter Plastic-Fußboden zu sitzen, im Minutenabstand fremde Gesichter nahe am Käfig oder scharrende Füße vorm Gesicht, das findest Du - Heinz - keine Zumutung für die Tiere?
Das Trinkwasser war mittags 13 Uhr leer! Ist es so schwer, Kritik einzustecken? Eigentlich hatte ich insgeheim den Wunsch, zwei zuchtausgemusterte Hühnchen dort zu erstehen, auch eine Lotterie gab es. Aber uns ist der Spaß vergangen. Lieber besorg ich mir wieder Legebatterie-Hühner. Im Übrigen sind tierische Nahrungsmittel ganz und gar nicht hochwertig, aber das ist wieder ein anderes Thema. Es gibt Internet-Seiten, auf denen man sich diesbezüglich bilden kann.

Brigitta
hm. eigentlich zanke ich mich ungern, aber falschverstandene Tierliebe haben wir ja wohl schon genug.

Gertraude schrieb: "Ich mache insofern ein Zugeständnis zur Zucht, daß Rassen erhaltenswert sind, wie z. B. Pferde."
Welche denn? Alle? Und welche Rasse? Lieber die unter den Warmblütern? Oder lieber Kaltblüter?
Oder nur noch (rückgezüchtete!) Wildpferde? Isländer, die in mehr als 900 Jahren eine eigene Rasse geworden sind, und optimal an ihre Umgebung angepaßt, oder darf man die, weil "Pferd" und "schön" dann auch mit Arabern
einkreuzen, und damit weder hier noch da überlebensfähige Spielzeuge produzieren, weil der Mensch dann zwar in anderer Weise, aber genau so arrogant über das Wohl und Wehe der Tiere entscheidet?

Ein _Bißchen_ mehr differenziertes Denken wäre dann schon nett. "Pferde" sind eine Art, keine Rasse. Und nebenbei bemerkt, eine Art, die hierzulande vollends nur noch als Spielzeug für ausreichend betuchte Menschen gehalten und gezüchtet wird, weil es natürlichen Lebensraum nicht mehr gibt. DAS findest Du dann wieder gut? Sowas find ich nun wieder eklig.
Wer bestimmt denn da, was "sittlich" ist? schon wieder der Mensch? Schon wieder als "Krone der Schöpfung" die sich alles herausnehmen kann, sogar, die Natur zu ignorieren, in der es sehr wohl "natürlich" ist, daß Tiere
andere Tiere fressen?

Heinz
Da Du (Gertraude) mich so direkt ansprichst will ich ein paar Sätze "loswerden".

1) Sonderbar finde ich, dass Du Kulturrassen bei Pferden akzeptierst, offenbar nur dort. Naja....

2) Taubenrassen, die ich als lebende Kunstwerke und natürlich Kulturgut bezeiche, sind über Jahrhunderte entstanden und wurden ursprünglich nur von Wohlhabenden und Adeligen gezüchtet, bzw. von deren Personal betreut, man denke nur an die Indische Pfautaube. Hier will ich festhalten, dass es sich hier um Züchterarbeit über Jahrhunderte handelt, welche Tiere geformt haben, die eben weitgehend der menschlichen Betreuung bedürfen. Wenn auch der Begriff des Leides letztlich subjektiv ist, aber diese Tiere leiden meiner Auffassung sicher nicht, ich setze nur voraus, dass sie artgerechte Lebensbedingungen haben müssen, wie es jeder Züchter in seinem Taubenschlag in der Regel vorfindet. Es steht meines Erachtens niemandem in unserer Zeit zu, diese enorme Züchterarbeit von Generationen in Frage zu stellen. Ich begegne diesen lebenden Kulturgütern jedenfalls mit gebührendem Respekt, obwohl ich sicher nicht der Klientel zuzuordnen bin, welche jemals Kropf- oder Pfautauben züchten werden.

3) (...)

4) Bekannter Maßen betreue ich einen Bestand der äußerst seltenen Wiener Hochflieger. Die Tiere gehören nicht mir, ich führe v. a. das Zuchtbuch und versuche die Zucht im Interesse der Rasse, dem Hochflugsport, zu verbessern. Ich habe überhaupt kein Problem damit, wenn ich Tiere mit verkrüppelten Beinen ausmerze, dies ist sogar eine züchterische Voraussetzung, insbesondere für einen erbhygienisch gesunden Bestand. Übrigens selektiert auch Mutter Natur sehr hart, wenn auch nicht nach formalistischen Gesichtspunkten.
So habe ich durch meine Aufzeichnungen festgestellt, dass solche Mängel gerade bei den Jungen eines Paares vorkommen, das ich deshalb zerrissen habe, mit anderen Partnern derzeit verpaare. Nur so kann man die Vererbung der Zuchttiere ermitteln. Danach werde ich mehr wissen. Übrigens ist bei diesem Paar eine Inzuchtdepression ausgeschlossen, die Täubin wurde zugekauft.

5) (...)

6) Immer wurden schwierige Zuchten auch mit einer entsprechenden Nutzung kombiniert. So hat man früher mit dern Ausschusstieren der Wiener Röserlschecken, wo vielleicht von 10 Tieren eins zur Zucht geeignet ist, in der Nerzzucht verwendet. Nun ja, wenn ich ein Schwein schlachte, muss es auch dafür sein Leben lassen...

7) Zu Ausstellungen habe ich mich schon geäußert, genau genommen sind sie essentiell für die Erhaltung der Rassen, weil dies nur durch den Sportsgeist des Menschen, die Möglichkeit zu vergleichen, möglich war. Leute wie du haben offenbar gar keine Ahunung, was diese Idealisten so alles an Zeit und Geld auf sich nehmen, allein um die Tiere in Schaukondition zu bringen. Ich bin übrigens keiner dieser Sorte, daher wurden mir Tiere schon ausgeschlossen, weil ich z. B. die Herdbuchmarken nicht entfernt habe... Betone hier abermals, dass ich alles andere als ein Formalist bin, doch ich respektiere sehr deren Einstellung und die Leistungen über Generationen, zudem die vielen Mühen, welche diese Leute sich antun (...)

Hubertus
Aber ich kann Dich verstehen. Du hast sehr Anschaulich Deinen Eindruck von der Geflügelausstellung dargestellt. Ich weiß, daß Deine Hühner bei Dir gewissermaßen ständiges Leberecht bekommen haben und daß Du Dich sehr für den Tierschutz engagierst. Insofern sind wir sicher Verbündete, auch wenn ich manch andere Konsequenz als Du ziehe.

Voriges Jahr war ich hier im Landkreis Dahme-Spreewald mit meinem Sohn auch auf einer Kleintierausstellung. Ich wollte von Rassezüchtern Informationen über Aufzucht und Pflege erhalten und mich über die verschiedenen Rassen informieren.
Auch ich fand die Käfige sehr klein, und den fehlenden Sichtschutz habe ich auch bemerkt. An nicht einem einzigen Käfig war ein kleiner Tränkeautomat vorhanden, nur diese kleinen Plastenäpfchen. Bei den Kaninchenfreunden waren solche automatischen Tränken vorhanden, bei den Geflügelzüchtern scheint das kein Standard zu sein. Was mich geärgert hat, ist in diesem Zusammenhang die Meinung von Heinz zu Deiner Schilderung, ich finde diese etwas überheblich.

Aber zurück zu Deiner Anfangsaussage zu dem Böckchen. Schafe sind mit das älteste Haustier. Und warum?
Weil der Nutzen sehr hoch war von diesen Tieren und ihre Haltung sogar die Entwicklung der menschlichen Kultur über die Phase der Jäger und Sammler hinaus erst ermöglicht hat.
Wenn sich jemand Schafe zulegt, dann gehe ich davon aus, daß er diese in erster Linie zur Nutzung als Wolle- und Fleischlieferanten hält, die es zugleich ermöglichen auch noch etwas für die Landschaftspflege zu tun.

Viel mehr Haustierrassen sind erhaltenswert. Allerdings würde ich persönlich eine andere Art der Erhaltung anstreben als dieses z.Zt. praktiziert wird. Die alten Haustierrassen bildeten im wesentlichen keinen einheitlichen Genpool, sondern waren fast immer ein Gemisch ähnlicher Individuen, mit relativ großer Genstreuung. Bloß, was soll mit diesen Tieren getan werden? Sollen sie alle in Zoos ihr Dasein fristen?

Tierrassen erhalten erfordert ihre Nutzung. Und nicht als Kuscheltiere, obwohl mancher Tierhalter sein Schweinchen oder Zicklein vielleicht doch in der guten Stube hält, sondern ihre Verwendung als Nutztiere.

Aber die Natur ist in ständiger Entwicklung begriffen, sie verändert sich ständig. Und zur immer geforderten natürlichen Anpassung hat die Natur den Lebewesen einen genetische Variabilität mitgegeben, eine Möglichkeit der Anpassung der Gene. So haben sich im laufe der Geschichte die Haustierrassen verändert, in Qualität und Quantität.

Ist es eigentlich noch vertretbar, bestimmte Rassen auf ihrem Entwicklungsstand zu erhalten? Vor allem mit dieser , meiner Meinung nach ungeeigneten Selektionsmethode? ich halte das für eine zu starke Einengung des natürlichen Genpools. Und das, was mancher Züchter eine Rasse nennt, ist vielleicht nur ein Farbschlag.

Was bitte schön, ist im biologischen Sinne eine Rasse? Vielleicht können sich hierzu mal einige Gruppenmitglieder äußern.

Nun, liebe Gertraude, diese Formulierung ("Aber überschüssige, aus der Zuchtreihe genommene Tiere einfach auszumerzen, zu töten, Hals rumgedreht und in den Suppentopf (Tauben), wer sowas macht, hat einfach keine sittliche Reife!!!") halte ich für etwas zu übertrieben.
Ich bin zwar kein sogenannter Rassezüchter, aber ich wähle auch aus, welche Tiere gleich in den Suppentopf kommen und welche nicht. Ich achte Deine Meinung und weiß, daß Du nicht so vorgehst wie ich, aber bitte akzeptiere, daß ich eine andere Meinung als Du dazu habe. (...)

Ich wollte damals auch Ausstellungstiere haben, aber an dem Tag waren Vormittags nicht die Züchter alle anwesend, nur die Zuchtrichter. Als der Zuchtrichter einen Hahn mit *KGW* beurteilte, soll heißen, "kann gegessen
werden", hätte ich den Hahn gerne erworben. Aber es ging damals nicht. Erst viel später habe ich mir dann vom Spezialisten für Australorps zwei Hühner geholt, solche, die er nicht ausstellen wollte. Die Hühner hatten es beim Züchter gut, ich kam also nicht um sie zu befreien, sondern ich wollte gewissermaßen eine Blutauffrischung für meine bunte Hühnerchen.

Ach Gertraude, Internetseiten gibt es für alles und jeden.

Georg
Größe der Ausstellungskäfige

Einzelkäfige haben eine Kantenlänge von etwa
65 cm (4.225 qcm Grundfläche) für große Hühner
50 cm (2.500 qcm Grundfläche) für Zwerghühner und große Tauben
40 cm (1.600 qcm Grundfläche) für alle anderen Tauben.

Sicher kann man auch diese Form der Ausstellung kritisieren. Erheblich besser fände ich das Ausstellen in gestalteten Volieren. Einmal für die Tiere, aber auch für die Ausstellungsbesucher. Wahrscheinlich läuft die Entwicklung zumindest kleinerer Ausstellungen auch in diese Richtung. Denn auch Züchter sind am Wohl ihrer Tiere interessiert und häufig auch daran, dass dies nach außen hin sichtbar wird. Eine homogene Masse, denen das Wohlbefinden ihrer Tiere mehr oder weniger egal ist, sind die Züchter schon gar nicht.

 

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