Gefiederbremse
Der folgende Artikel ist im Original auf französisch und stammt
von der Seite des Marans
Club de France (MCF)
Allgemeines
Die asiatische Gefiederbremse vom Typ K
Die autosomale Gefiederbremse vom Typ T
Erkennen von Marans mit Gefiederbremse
Generell gilt, dass das Gen, das für normale und schnelle Befiederung
des Geflügels verantwortlich ist, rezessiv und geschlechtsgebunden
ist. Es wurde bestimmt und durch den Ausdruck (k+) symbolisiert. Damit
die in Frage kommenden Tiere eine normale und nicht gebremste Befiederung
haben (Anwesenheit von (k+)), ist es zwingend, dass in ihrem Genotyp die
drei dominanten Faktoren der Serie K abwesend sind: (K), (Ks) und (Kn),
auch "Asiatische Gefiederbremse" genannt.
Zudem: Geflügel, welches das Gen (k+) in sich trägt, ist nur
dann wirklich normal in der Wachstumsbefiederung, wenn es zusätzlich
auch noch den dominanten Faktor (T+) trägt.
Wenn (T+) fehlt, haben die (k+) Tiere einen rezessiven Faktor der T-Serie,
entweder (t) oder (ts), genannt "autosomale Gefiederbremse".
In gewisser Hinsicht wird also ein Küken, das sich natürlicherweise
schnell befiedert, genetisch bestimmt sein durch [(k+),(T+)].
Die wilden Rassen vom Typ Bankiva und auch zahlreiche andere Rassen vom
Mittelmeer-Typ haben schon von Geburt an eine schnelle Befiederung, d.h.
bereits 6 primäre Flugfedern und fast alle sekundären gut sichtbar;
sie sind also vom Typ [(k+),(T+)].
(k+) steht für Abwesenheit der asiatischen Gefiederbremse
(T+) steht für Abwesenheit der autosomalen Gefiederbremse
Wir haben ganz unbestreitbar die Anwesenheit dieses Typs von genetisch
einschränkendem Faktor in bestimmten Marans-Linien entdeckt, vor
allem die Gene (K) oder (Ks), bzw. (t) oder (ts).
Diese sind jedoch untereinander nur schwer zu identifizieren (zusätzliche
Versuche in den vom MCF geförderten Züchtern)
Diese Eigenschaft kann man leicht an folgendem erkennen: Langsame oder
verzögerte Befiederung der bis zu 10 Tage alten Küken (manchmal
auch mehr). Nur wenige oder gar keine Federn am Schwanz, Flügeln
und auf dem Rücken.
Im Folgenden einige Elemente, um die verschiedenen Typen der Gefiederbremse
zu bestimmen, damit eventuell Jungtiere entsprechend erkannt werden:
Die bestimmenden Faktoren (K), (Ks) und (Kn) beeinflussen auf verschiedenen
Ebenen die Geschwindigkeit des Starts und des Wachstums der Federn, und
sie sind somit eine "Bremse" für die schnelle Befiederung
des Geflügels während der ersten Lebenswochen.
1. Das Gen (K):
Es ruft ganz einfach eine verpätete Befiederung hervor, und es ist
vor allem bei mehreren bekannten und eher schweren Rassen vorhanden, im
Allgemeinen asiatischer, amerikanischer oder englischer Herkunft, wie
z.B. Brahma, Indische Kämpfer oder auch Cochin und Wyandotten
Man versteht, dass die Marans wegen ihrer asiatischen Vorfahren gelegentlich
von diesem genetischen Typ betroffen sein können.
2. Das Gen (Ks):
Im allgemeinen ruft es eine langsame oder sehr verzögerte Befiederung
während der ersten 12 Lebenswochen hervor; ab dem Erwachsenen-Alter
ist es ohne weiteren Einfluss. Manche Marans können davon betroffen
sein.
3. Das Gen (Kn):
Dieses ruft eine sehr langsame Befiederung hervor, quasi behindern, denn
man kann eine echte Begrenzung des Federwachstums feststellen, praktisch
bis zum Wachstums-Ende bzw. Erwachsenen-Alter. Es kann auch eine Begrenzung
der Kammgrösse bewirken und/oder eine Atrophie der uropygial Drüse.
Die Marans scheinen von letzterer Allele nicht betroffen zu sein, die
jedoch ggf. radikal ausgemerzt werden sollte.
Im Gegensatz zur oben besprochenen asiatischen Gefiederbremse (K)
existieren noch zwei weitere Faktoren (bestimmt 1933 und 1946), vom Typ
(t) oder (ts) die ebenfalls verantwortlich sind für eine echte Gefiederbremse.
Die sogenannten normalen Tiere sind Träger des Gens (T+), dominant
"autosomal", d.h. nicht geschlechtsgebunden und welches nur
in Anwesenheit von (k+) im Genotyp wirkt : d.h. Abwesenheit der asiatischen
Gefiederbremse.
1. Das Gen (t):
Ruft eine langsame, aber etwas weniger verzögerte Befiederung vor,
d.h. bis zum Alter von 6 Wochen. Die Marans könnten von diesem Typ
Allelen betroffen sein
2. Das Gen (ts):
Es bewirkt eine klar erkennbar verzögerte Befiederung bis zum Alter
von mindestens 8 Wochen, und die Marans könnten hiervon auch betroffen
sein, das sollte allerdings noch bestätigt werden.
Nach den Erkenntnissen unserer Versuche (die einer Weiterführung
wert sind) können wir bisher die Unterschiede im Phänotyp auf
folgende Elemente zusammen fassen:
Beim Schlupf:
Normale Küken [(k+),(T+)] ohne irgendeine Gefiederbremse haben sichtbare
Hand- und Armschwingen sowie Deckfedern der Flügel. Schwingen sind
besser entwickelt als die Deckfedern.
Umgekehrt: Küken mit Gefiederbremse haben keine Schwingen, die länger
sind als die Deckfedern.
10 Tage alt:
Der Unterschied zwischen den verschiedenen Genotypen ist klarer als bei
der Geburt.
Die normalen Tiere [(k+),(T+)] müssen einen ca. 2 cm langen Schwanz
haben, und die Schwingen bedecken die Seite bis fast zum Schwanz.
Im Gegensatz dazu haben (K) Tiere keinen Schwanz, und ihre Schwingen sind
wesentlich weniger gut entwickelt.
Tiere mit [(k+),(ts)] haben keinen Schwanz; ihre Armschwingen sind normal,
aber sie haben nur 3 oder 4 Handschwingen.
Tiere mit [(k+,(t)] haben keinen Schwanz; sie haben 6 sehr verkürzte
Handschwingen und keine Armschwingen (oder ausnahmsweise sehr wenige).
8 Wochen alt:
Normale Tiere [(k+),(T+)] zeigen einen Schwanz der sich von der Mitte
aus befiedert.
Tiere mit Gefiederbremse jedoch haben ausgefranste Schwanzfedern, die
an der Basis weicher sind.
Wir erinnern daran, dass ab dem Erwachsenen-Alter, d.h. ab der Geschlechtsreife,
kein Unterschied mehr festgestellt werden kann zwischen den von diesem
Phänomen betroffenen Tieren und den nicht betroffenen. Das eventuelle
Sortieren wird ab diesem Alter unmöglich, häufig sogar schon
wesentlich früher.
(Der Rest ist noch nicht fertig, da ist noch eine halbe Seite: es
geht darum, die Züchter zu ermutigen, die Gefiederbremse aufmerksam
zu beobachten und auf keinen Fall zur Zucht weiter zu verwenden. Ausserdem
gibt es wohl auch einen Zusammenhang von (K) mit einem anderen Gen, das
die Tiere anfällig für Leukose macht)
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