Masthühner
Mein Masthuhn kann nicht mehr richtig rennen, sie ist wohl doch
schon zu dick - kann ich irgendwas tun um ihr Leben zu verlängern
und zu "erleichtern" ohne sie von den anderen Hühnern zu
trennen oder kann ich dem Leben nur seinen Lauf lassen?
Katrin
Wie alt ist es jetzt? Hast Du immer genug Kalk gefüttert??? Manchmal
ist es so, daß diese Hühner so schnell wachsen, daß sie
Probleme mit Knochen und Gelenken bekommen. Schlapp füttern ist da
natürlich das Erste, aber vielleicht in der Gruppe etwas schwierig.
Normalerweise werden die Elterntiere dieser Hähnchen auch nicht satt
gefüttert!! Vielleicht kannst Du die anderen etwas weiter oben füttern,
wo dieses nicht so rankommt? Und sie dann mehr mit Gemüse, gekochtem
Reis und sowas füttern? Bloß keine fettigen Essensreste oder
zuviel Weizen!!! Ich würde ihm außer den normalen Muschelschalen
noch ein vitaminisiertes Mineralfutter dazugeben und besonders auf Vitamin
D3 achten. Guck mal bei Raiffeisen oder was ihr da für einen Landhandel
habt.
Leider, leider sind diese Masthühner nicht für ein langes
Leben gezüchtet, viele sterben, wenn sie älter werden auch an
Herzversagen. Sei dann nicht traurig, Du hast einem Opfer der industriellen
Masthähnchen-Zucht wenigsten bis dahin ein Leben geboten, das Millionen
von Masthähnchen nicht einmal erahnen!
Doro
Melde mich mal wieder mit einer Frage, die einer von euch sicherlich beantworten
kann: Wie ist die normale Gewichtzunahme bei Masthybridküken??
Ich habe bisher nicht gewußt, wie gefräßig Hühner
oder besser Raptoren sein können, bis ich diese Küken sah. Das
einzige wofür sie sich interessieren ist: 1. Fressen, 2. Ausruhen
und 3. Fressen.
Meine 5 Mastküken, die ich der Glucke zu ihren eigenen 2 Küken
dazugeschummelt habe sind jetzt (morgen) 4 Wochen alt und das schwerste
wiegt jetzt schon 906 g! Sie sind alle mindestens 3x so gross, wie die
anderen beiden zarten Küken. Sie laufen zwar hinter der Glucke durch
den Garten, scharren aber kaum und fressen nur und zwar alles(!), was
sie finden. Wenn sie zu schlapp vom Tragen ihres eigenen Gewichtes sind,
setzen sie sich irgendwo ins Gras und fressen selbiges im sitzen weiter.
Am liebsten halten sie sich in der Nähe des Troges mit dem Kükenstarter
auf, den ich mindestens zweimal am Tag füllen muss.
Sie haben außerdem riesige Kröpfe, mind. 2x Tischtennisball,
und einen ziemlich dicken Popo (Tennisballgroß) und laufen, als
hätten sie O-Beine. Insgesamt sehen sie sehr unförmig aus (aber
auch, weil jetzt überall die Haut durchschimmert und Federn wachsen).
Wie schwer werden sie nach 8 Wochen sein? Nehmen sie weiter so zu? Können
sie irgendwann gar nicht mehr laufen? Sterben sie wirklich schnell an
plötzlichem Herztod? Ich dachte, wenn ich freien Auslauf gewähre
und kein Mastfutter verfüttere, könnte ich ihnen das ersparen.
Soll ich vielleicht nur noch Körner füttern? Diät? Wer
kann meine Fragen beantworten?
Katrin
Also meine Masthähnchen sind nach ca 8-9 Wochen immer über 3
kg schwer.
Kükenstarter wirkt da ähnlich wie Mastfutter, das würde
ich denen gar nicht mehr geben, wenn Du sie länger behalten willst.
Du mußt aber auf jeden Fall genug Kalk geben (zB Muschelgrit), sonst
bekommen sie wegen ihres schnellen Wachstums ernsthafte Probleme mit den
Knochen. Auch Weizen würde ich streichen, am besten läßt
Du sie ihr Futter selbst suchen und fütterst nur ein bischen Gerste
zu.
Ihr seltsamer Gang kommt noch von ihren Kampfhuhnahnen (diese breiten,
bulligen), deren Beine relativ weit auseinanderstehen. Dadurch watscheln
sie so komisch, weil sie immer ihr Gewicht hin und her schwingen müssen.
Eigentlich sind diese "Endprodukte" nicht besonders gut zur
Freilandhaltung geeignet, dafür gibt's inzwischen andere Masthybriden,
die etwas besser auf den Beinen sind.
Hubertus
Zum Masthuhn: Das ist keine Rasse, sondern in erster Linie eine Haltungsform
von Geflügel zur schnellstmöglichen Fleischerzeugung. Menschenwerk
hat durch Kreuzung verschiedener Rassen und Auslese Tiere erzeugt, die
sehr schnell wachsen und schon nach wenigen Wochen geschlachtet werden.
Auf Eierproduktion kommt es nicht an. Diese Tiere wurden auch so gezüchtet,
daß sie einen starken Freßtrieb haben und gewissermaßen
nicht mit dem Fressen aufhören, solange noch etwas da ist. Diese
Hühner erscheinen später in gebratener Form als Broiler oder
Brathähnchen auf den Jahrmärkten, oder aber tiefgefroren in
den Kaufhallen und Supermärkten in der Kühltruhe.
Es sind bemitleidenswerte Geschöpfe, die üblicherweise nie
im Leben aus den Ställen herauskommen, nie das Tageslicht gesehen
haben und auch keine Körner erhalten sondern spezielle Futtergemische.
Auch ich hatte mir aus einem ehemaligen KIM-Betrieb, also einem Geflügelmastbetrieb,
mal 5 Küken geholt. Diese Tiere sind bei normaler Fütterung
mehr als doppelt so schnell gewachsen. Eines dieser Hühner starb
an Herzverfettung, ein zweites konnte schon recht zeitig nicht mehr laufen,
weil die Gelenke die Last nicht mehr tragen konnten und auseinander gedrückt
wurden. Als wir den Hahn schlachteten, wog er im ausgenommenen Zustand
fast 5 kg, die Hennen hatten so ca. 4,5 kg. dabei hatten wir bestimmt
den einzigen KIM-Hahn weit und breit, der krähen konnte. Wobei das
in Wirklichkeit kein Krähen war, mehr ein Trompeten, besser noch
ein Posaunen.
Bianca
Wobei wir Menschen sie ja dazu gemacht haben! Muß denn das eigentlich
sein, noch dicker, noch mehr Fleisch?? Es reicht doch schon, wenn wir
die Hühner schlachten, die jahrelang für uns Eier gelegt haben.
Wie die Masthühner sich quälen mit ihrer Körpermasse!!
Während Legehennen ca. drei Jahre alt werden, werden Masthennen im
Schnitt nur 1 Jahr alt, wenn man sie nicht abschlachtet. Warum? Weil alles
durch ihre Masse eingequetscht wird. Aber EINE Ausnahme hatte ich, und
die Henne war echt klasse. Sie hat beim Futtern danebengestanden, zugeguckt,
wohl ganz bewußt sich ferngehalten. Sie hat erstens über 200
Eier gelegt und ist über 3 Jahre alt geworden!! Aber natürlich
war auch sie dick. Übrigens haben alle meine Masthennen Eier gelegt,
wenn auch nur wenige. Ich hab diese Hühner übrigens total gern
- und sie tun mir immer total leid, weil sie ja eigentlich nur für
unsere menschlichen Genüsse so gezüchtet worden sind und keine
Chance haben, mit den anderen drahtigeren Hühnern mitzuhalten.
Barbara (April 2002)
Trage mich mit dem Gedanken/Wunsch dieses Jahr Masthähnchen großzuziehen.
Bin allerdings noch immer unschlüssig was die Größe und
Art des Stalls angeht. Wird aber nun auch langsam Zeit. Kann mir jemand
sagen, wieviel Masthähnchen ich bei extensiver Haltung pro m²
Stall bequem halten kann? Wenn ich vom Stall zum Auslauf eine Höhendifferenz
von ca. 55 cm habe, was für eine Steigung darf dann die Rampe haben
damit die Masthähnchen auch zum Ende hin es noch hinauf schaffen?
Oder ist das garnichts für Masthähnchen, brauchen die es unbedingt
ebenerdig?
Manfred
Bislang habe ich das Thema mästern immer überblättert.
Der Massenmord am Ende hat mich etwas abgeschreckt. Aber wenn ich mich
recht erinnere ging es bei den Haltungshinweisen immer darum, die Tierchen
in ziemlich bewegungsarmen Zustand zu halten. 5 bis 10 Tiere auf einen
Quadratmeter?? Kann das sein?? Danach wäre Ausgang ja nicht zulässig....
Was die Steigung deines Ausganges angeht, so hängt es ja auch von
der Wahl des Materials ab. Bei einer Glasscheibe können 10° schon
kritisch sein. Bei rutschfestem Untergrund dürften 35° wohl kein
Problem sein. Mußt dir eben ne berggängige Mastrasse zulegen......*g*
Klaus
wir haben 10 Masthähnchen pro m2. Wir kaufen sie einen Tag alt und
vergrößern den Platz nach und nach. Ich habe bei uns schon
Ställe gesehen in denen 15 pro m2 hocken, aber das finde ich sehr
eng. Auch 10 würde ich nicht unbedingt als extensiv betrachten.
Michael
Mal so ganz aus vermarktungstechnischer Sicht: Was gäbe es edleres
als "Tafelhuhn" als Bresse? AFAIK sind die Herrschaften gut
mastfähig, haben eine hohe Legeleistung und sind, sofern die Beine
noch dran sind, zumindest hier bei uns in der Gegend zu *Mörderpreisen*
zu vermarkten. In Wiesbaden auf dem Markt nehmen die rund 20,- EUR/kg...
Katja
ich kann aus meiner Erfahrung im letzten Jahr von Masthähnchen "extentiv"
nur abraten. Zumindest wenn Du die Masthybriden vom Vermehrer hast. Es
ist das gleiche Dilemma wie mit den Legehybriden. Die Masthähnchen
müssen wachsen und sie tun es auch. Ich denke, wenn man sie hungern
läßt, damit sie nicht so schnell wachsen, ist ihnen auch nicht
geholfen. Laufen ist schon für die Küken schwer. Im Alter von
8 Wochen konnten meine fast gar nicht mehr laufen, auf einer Hühnerleiter
vermutlich schon gar nicht. In der 9. Woche habe ich sie aus Gnade geschlachtet.
Da haben sie aber immer noch wie Küken gepiepst. Es war schauderhaft.
Beim Rupfen sind
nur vom Gewicht der Tiere die natürlich noch völlig weichen
und unfertigen Gelenke ausgerenkt. Mein Fazit war: Nie wieder Masthähnchen.
Dann lieber eine mästbare Rasse und dann dauert es eben 5 oder 6
Monate.
Bertrand
Ich habe letztes Jahr beim Nachbarn die Hühner gesehen. Die konnten
tatsächlich kaum Gehen/Laufen. Zuerst dachte ich, sie seien krank;
Meine Frau klärte mich dann darüber auf, dass das vermutlich
Masthähnchen seien. Aus eigener Haltung kenne ich sie nicht.
Monika
was machen Deine "Mast"-Hähnchen-Pläne ?
Barbara
Als Stall haben wir unseren alten Pferdehänger plaziert. So haben
wir zwei Fliegen mit eine Klappe erschlagen, der Pferdehänger ist
"entsorgt" und ich habe meinen Stall (zudem noch, abgesehen
von Farbe und wenigen Umbauarbeiten, kostenlos). Der Hänger hat einen
Holzboden mit Alu-Wanne und ist zudem noch mit Gummimatten ausgeklebt.
Die Größe eines 2-Pferde-Hängers ist denke ich mal auch
passabel. Die Plane ist noch dicht und für genügend Helligkeit
habe ich den Hänger a) innen weiß gestrichen und werde b) an
einer Seite noch ein Fenster (eventuell nur mit feinem Drahtgitter ?)
einbauen. Nachdem wir die Räder abmontiert haben, haben die Hähnchen
noch 40 cm Höhendifferenz zum Auslauf, was aber mit einer Schaltafel
locker zu schaffen sein dürfte. Den Hänger werde ich rundum
mit Draht abdichten, damit weder Huhn noch anderes Getier da drunter kann.
Ein paar Dörfer weiter werden alle 8 Wochen eben so alte Masthähnchen
zum Selberschlachten oder Weiterfüttern angeboten. Wenn die wieder
annoncieren, werde ich mir wohl dort so Stücker 8 - 10 holen. Denke
mal für den Anfang ist es vielleicht nicht verkehrt.
Di, 12. Dez 2000
Elke
In einem kleineren Auslauf werde ich mal versuchen einige zu mästen
- hört sich vielleich grausam an, ist aber bestimmt lecker; und wenn
sie dann z.B. als Salbei-Hühnchen in Sahnesauce in den Hühnerhimmel
kommen, ist es auch nicht so schlimm, wenn ihr Leben nur kurz war.
Stefan
Da hast du eine interessante Frage aufgeworfen: Kann man ein Huhn durch
beschränkten Auslauf und vielleicht spezielles Futter erfolgreich
mästen? Ohne dass ich selbst Erfahrung damit habe, glaub ich es nicht
so recht. Ich denke, das ist eher von der Rasse abhängig, z.B. wächst
ein Masthybride doppelt so schnell wie ein "normales" Huhn.
Da sind unsere Experten gefordert, vielleicht Katrin für die Aufzucht
und Hubertus für Kulinarisches ;-) Meine Zwerg-Holländer schaffen
übrigens 2 Meter Höhe spielend (um ans Taubenfutter zu kommen)
und in der Panik auch 4 m (Flucht vor einem Hund aufs Hausdach!)
Friederich
22.12.2000
ja, ich hab Masthühner mit New Hampshires und Italienern gekreuzt
- Mütter waren immer Masthühner - die Töchter der Italiener
haben sogar vernünftig gelegt und waren durchaus agile Tiere; die
New Hampshire Söhne waren sehr schwer und frohwüchsig die Töchter
behielten auch den Masthuhncharakter
Wolfgang 19.09.01
letzte Woche und gestern hatten wir je ein Masthähnchen tot im Stall
liegen. (Freilandmasthybriden etwa neun Wochen alt)
Mir ist dann gestern noch ein Hähnchen aufgefallen, welches aufgeplustert
und schwer atmend das saß. Die Augen hatten wie einen Schleier welcher
mich irgendwie an Schimmel erinnert. Ob es noch lebt sehe ich erst heute
Abend.
Bei unseren letzten Horde Masthähnchen hatten wir auch ausfälle
zwischen der 8. und 10. Woche.
Katrin 20.09.01
Das ist bei meinen genauso. Wenn man sie intensiv füttert (ich nehme
1/2 Mastfutter, 1/2 Getreide), wachsen sie so schnell, daß sie ab
einer bestimmten Größe zunehmend Kreislaufprobleme bekommen.
Grade von den schwersten liegt bei mir dann ab ca 9 Wochen ab und zu mal
einer tot im Stall (auf dem Rücken). Da hilft nur früher Schlachten,
so bei 2,5 kg Schlachtgewicht ist bei uns die Grenze
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