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Oktoberbrut

Doro
Kann mir jemand sagen, welche Schwierigkeiten zu erwarten sind wenn Küken im November schlüpfen? Mein Zwerghuhn brütet seit einigen Tagen auf 2 Eiern. Es hat mich überlistet und irgendwie möchte ich ihm die Eier auch nicht mehr wegnehmen. Muss ich den Hühnerbauwagen heizen? Ich habe nur eine Rotlichtlampe... Sorgt die Glucke für genügend Wärme - falls Küken schlüpfen?

Armand
Wichtig ist, das die Küken die ersten Tage trocken bleiben, den Rest macht die Glucke. Wenn die Küken ordentlich wachsen, kannst du damit rechnen, dass sie schon im Spätfrühjahr selbst brüten.

Heinz
Eine alte Faustregel besagt, dass nach der Sonnenwende keine Hühner mehr schlüpfen sollten, weil sie sich dann nie so gut entwickeln, wie jene im Frühjahr.

Man muss ganz klar sagen, dass die Jungtiere, welche nach der Sonnenwende, oder gar im Herbst, schlüpfen, den Großteil der Energie zur Thermoregulation benötigen, d. h. das Wachstum geht sehr langsam, deutlich langsamer als bei den Chargen vom Frühjahr.
So haben letztes Jahr meine Altsteirerhennen von Mitte August erst im Mai zu legen begonnen, also mit 9 Monaten. Wenn es dann im Frühjahr warm wird, dann merkt man, wie sie mit der Endreife schieben, ich würde gar von einer Kompensation sprechen, sie erreichen aber schätzungsweise 80 - 90 % der normalen Endgröße, im Vergleich zu im Frühjahr geschlüften. Ich bin aber überzeugt, dass man das Ganze auffangen kann, abgesehen von der verkürzten Tageslänge, wenn man die Jungtiere in einem Rinderstall oder neben sonstigen Großtieren, halten kann, wie es bei Bauern noch zu beobachten ist. Hier herrschen höhere Temperaturen, der enorme Verlust im Dienste der Thermoregulation fällt weg.

Zusätzlich fällt im Stadium, wo die Glucke nicht mehr wärmen und bedecken kann, bzw. die Jungtiere verstoßt, ins Gewicht, dass das Verhältnis Körpergewicht/Körperoberfläche relativ ungünstig ist, d. h. die Körperoberfläche ist relativ groß. Das wirkt sich insbesondere bei schlecht isolierten Ställen mit niedrigen Temperaturen retardierend auf den Wuchs aus.

Dennoch missachte ich diese Regel seit Jahren und habe noch immer Spätbruten, heuer bis Anfang September. Der Grund ist, weil ich möglichst viele Vatertiere testen möchte und bei begrenzten Platzverhältnissen und sonstigen Gründen nicht alle Hähne im Frühjahr einsetzen kann.

Zieht man auch im Herbst, hat man letztlich 2 Generationen/Jahr, kann vielversprechende Hähne, oder auch Hennen schon früh einsetzen und hat von ihnen ein Jahr früher schon Nachzucht. Interessant ist dies etwa, wenn man die besten Remonten schon im Sommer auf erprobte Althennen einsetzen kann. So hat man im kommenden Frühjahr schon Hinweise, ob dieser vielversprechende Remonte gewisse Parameter verbessert, womit man quasi 1 Zuchtjahr gewonnen hat. Obwohl ich keine beheizten Ställe habe, nehme ich dennoch die zuvor angesprochenen Nachteile in Kauf und ziehe noch im Sommer, v. a. aus Gründen, auf die ich hier nicht eingehen kann. Voriges Jahr habe ich jedenfalls einen Hahn, der Anfang März geschlüpft ist, bereits Anfang Juli erfolgreich in der Zucht einsetzen können.

Allerdings möchte ich noch anmerken, dass die Verluste im Herbst eher höher sind, als im Frühjahr.

Siehe auch
Brüten im Winter

Oktoberbrut

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