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Stall: Lüftung im Winter

Andre
in meinem schlauen Buch steht, daß im Winter die Lüftung mindestens 1,5 m³/kg/h betragen soll. Ich hatte heute morgen das erste Mal beschlagene Fensterscheiben im Hühnerstall und mache mir so meine Gedanken, ob die Belüftung unseres Stalles ausreichend ist.

Gibt es eine grobe Faustregel, wie groß die Be- und Entlüftungslöcher pro m³ Stallvolumen oder pro kg der Bewohner zu sein hat. Mit den 1,5 m³/kg/h kann ich so nicht viel anfangen.

Brigitta
Ich hab noch eine Tabelle gefunden, wo m³/h*tier drinsteht, abhängig vom Tiergewicht.

Für Junghennen und Legehennen steht da:
kg/Tier m³/h*tier
0,5 0,26
0,7 0,32
1,1 0,49
1,3 0,60
2,2 0,67
(aus Mölbert: Veredelungswirtschaft)

Vielleicht ist das ja verständlicher...die Werte gelten allerdings für "WINTER" - d.h. die gehen von -10°C aus (Aussen) und werden immer in Abhängigkeit von der im Stall vorhandenen Luftfeuchte berechnet (logisch..)

In einem anderen Buch (Jungbauer, der ist immer nett einfach :) steht als Richtwert: "Die notwendige Luftmenge in m³/Stunde für ein Tier mit 2kg Körpergewicht schwankt zwischen 1,6m³ (Winter) bis 6,0m³(Sommer)." - allerdings wird auch da wieder von einer Stalltemperatur von mindestens 12°C ausgegangen....

Wenn Du jetzt schon beschlagene Scheiben hast, bekommst Du nach solchen Werten im Winter Durchzug, das kanns ja auch nicht sein.

Die ganze "Lüfterei" ist ja stark davon abhängig, was Du für ein Baumaterial im Stall hast (feuchteregulierend oder nicht), welche Einstreu Du verwendest und ob Du viel/wenig ausmistest, wie sehr der Stall isoliert ist (d.h. wie groß die Temperaturdifferenz Zuluft/Abluft ist), (und wenn man's genau nimmt, produzieren auch jüngere Tiere mehr Feuchtigkeit als ältere und und und...)...

Wenn mans nicht so genau nimmt, besorgt man sich einen Feuchtigkeitsmesser, und schaut, daß da immer so zwischen 60 und 80% draufsteht, (z.B. über den Sitzstangen) , n Thermometer (hier steht: wünschenswert 12-22°, aber das ist n Lehrbuch für reine Stallhaltung - ich kenn auch reichlich Hühner, die bei Frost gut leben) - hält die Werte mit Fenster auf/ Fenster zu für die Tiere optimal, - und was mit den Wänden oder dem Boden wg. abgelaufenem Schwitzwasser passiert, "läßt man weg" - weil mans meist ohne größeren Aufwand eh nichts mehr ändern kann. Falls Du Lüfter einbauen willst oder schon hast, unterscheidet sich das ganze noch mal nach Unterdruck- oder Überdrucklüftung und man kanns auch noch mal genau Berechnen.....

Andre
Ganau, so werd ich´s machen. Ich habe nicht vor, eine High-tech-Lüftung in meinen Holzstall zu bauen. Insofern ist mein Problem, daß ich doch gar nicht messen kann, wie viel Luft durch meine Be- und Entlüftungöffnungen zirkuliert. Aber die Luftfeuchte ist natürlich eine messbare Größe und mein Hygrometer wandert jetzt erst mal in den Hühnerstall.

Katrin
Besitzern eines umgebauten Gartenhäuschens möchte ich folgendes raten:

nimm auf einer Seite so viel Holz wie möglich (daß es noch Halt hat) heraus und mache feinmaschigen Draht in die Öffnung. Ich hatte erst nur dieses kleine Fenster, was da normal drin ist und meine Junghühner haben im ersten Jahr alle so eine Pilzinfektion im Gesicht bekommen (Favus heißt die). Das sind so weiße Beläge und es hatten nur diejenigen, die in diesem Stall gewohnt haben.

Inzwischen habe ich diese Erkrankung auch schon bei anderen gesehen, immer in Ställen mit unzureichender Luftzufuhr, die sich im Sommer stark aufheizen. Nachdem ich die Öffnung soweit wie möglich vergrößert habe, ist das nie mehr aufgetreten. Ich habe das Häuschen jetzt auch mit Wein beranken lassen, wegen des Schattens. Eigentlich muß auf der dem Fenster gegenüberliegenden Seite das oberste Brett unter der Traufe herausgenommen werden, um eine Querlüftung zu bekommen, aber das ging bei meinem leider nicht. Allerdings nutze ich mein Holzhaus nur im Sommer, weil ich einen festen Winterstall habe, allerdings mit nur wenig Auslauf darumherum.

Siehe auch: Lüftung grundsätzlich erklärt

 

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