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Thema: Probleme und Krankheiten

Kropfverstopfung

Gertraude
Wer hat schon mit verstopftem Kropf zu tun gehabt? Ein Huhn hat zu viel gefressen oder die Nahrung ist zu lange im Kropf geblieben. Der Kropf war abends zwei Hände voll dick. (Bei den anderen eine Hand voll.) Sie machte Bewegungen mit dem Hals, als wollte sie brechen - ging natürlich nicht. Bin mit ihr zum TA, er hat den Kropf durchgetastet. u. meinte, daß ganze Maiskörner drin wären (meine Hühner fressen gar keinen Mais, lassen ihn liegen!), aber ich zerschlage Walnüsse mit dem Hammer u. die fressen sie mit Begeisterung, auch ganze Viertel.

So, das Huhn sitzt seit Do. abend in Einzelhaft bei ½ Brötchen u. Wasser, ab heute abend nur noch Wasser. Ich habe das Gefühl, der Kropf ist schon kleiner geworden, aber es gurgelt da drin mächtig rum wie gegoren.

Was muß ich tun? Der TA will es morgen noch mal sehen, aber was kann er schon machen? Er sprach von Kropf-OP u. Verkleinerung des ausgedehnten Kropfsackes. Das ist jedoch für mich nicht bezahlbar. Vielleicht erholt es sich bei Wasser u. Brötchen wieder? Darf man einen Huhnermagen überhaupt auf Null-Diät setzen? Wer einen Rat weiß, bitte schnell, morgen möchte ich doch mit einer Meinung zum TA fahren.


Jochen
ich habe ein wenig telefoniert und im web gesucht, leider scheint bei einer Kropfverstopfung nur der Tierarzt durch eine OP helfen zu können. Ich wünsche Deinem Hühnchen ganz viel Glück.

Katja
was macht der dicke Kropf? Ich hatte auch mal so eine Henne. Die hatte Unmengen langes Heu gefressen. Der Tierarzt hat operiert. Das hat immerhin ½ Stunde gedauert und er hat nur DM 30,00 dafür genommen. Interessant an der Sache war allerdings, dass er im Magen noch ein scharfkantiges Stück Plastik gefunden hat. Er meinte, dass das immer wieder zu Verstopfungen geführt hätte und vor allem im Magen schon für Geschwüre gesorgt hatte. Wenn sich die Verstopfung bei Deiner Henne also gar nicht lösen will, muss man vielleicht auch die Möglichkeit eines Fremdkörpers im Magen in Betracht ziehen. Denn normalerweise sind auch ganze Maiskörner kein Problem für eine Hühnerverdauung.

Eva
ich habe mit Kropfverstopfung auch keine Erfahrung habe aber folgendes in meinem Buch gefunden:

"Der selten vorkommende sog. "Weiche Kropf" entsteht, wenn man den Tieren unverdauliches, in Gährung übergegangenes Futter verabreicht. Der Kropf tritt prall hervor und fühlt sich weich und elastisch an. Die Tiere verweigern das Futter und leiden unter Atemnot. Man kann versuchen, den Kropfinhalt durch Massage zu entfernen. Dabei wird das Tier mit dem Kopf nach unten gehalten, damit der übelriechende Kropfinhalt durch den Schnabel abfließen kann.

Der "Harte Kropf" entsteht, wenn das Futter schwer verdaulich ist (Heu, Häcksel) oder wenn Fremdkörper (Knochen, Steine, Holzwolle) aufgenommen wurden und den Kropfausgang verstopfen. Der Kropf tritt hervor und fühlt sich hart an. Zunächst sollte man versuchen, den Kropf zu leeren (siehe oben). Sind diese Bemühungen erfolglos, kann der Kropfinhalt nur noch operativ durch einen Tierarzt entfernt werden (Kropfschnitt)."
Aus dem Buch "Hühner halten" von Beate und Leopold Peitz

Mehr habe ich leider nicht gefunden, aber vielleicht probierst Du es heute
noch mit oben beschriebener Massage.


Gertraude
Heute hat der TA den Kropf ausgedrückt , es kam eine stinkige grüne Brühe raus, Hühnchen hat davon in die Nase gekriegt. Die festen Teile blieben aber drin. TA hat noch eine Tinktur eingegeben u. mitgegeben: aus verschiedenen Pflanzen mit Gerbsäure zur Verdauung. Hühnchen hat großen Hunger, darf aber nur ganz wenig Körner bekommen, die pickt sie wie eine "Gaskranke". Habe sie in großem Katzen-Pflegekäfig auf Tüchern, die täglich verkotet sind, hab ihr heute ein Heu-Nestchen reingestellt, das hat sie gleich besetzt. Die Arme, richtig vermißt hat sie das schöne Heu aus dem Stall. Eine Woche soll sie mindestens noch da ausharren u. nicht auf der Wiese rumpicken. Der Kropf ist immer noch recht dick, wo soll das Zeug hin, wenn es sich der Magen nicht holt?
Hat noch Jemand einen Rat? Evtl. homöopatisch oder sonstwie?

Gertraude
Ich habe dem armen Huhn ein Heu-Nest in den Käfig gestellt, damit es sein Ei da reinlegen kann, es hat sich auch gleich reingesetzt. Ich habe es TA - anweisungsgemäß aller paar Stunden mit wenig (1 Eßlöffel) Weizen, geweichte Semmel oder Grütze gefüttert. Und heute? Da hat es vor Hunger das halbe Heunest aufgefressen!!! Aber der Kropf leert sich nicht und gärt vor sich hin, es geht nichts in den Magen weiter.


Jochen
nimm erstmal das Heunest aus der Katzenstation raus. Ich glaube Leintücher sind die bessere Lösung. Ich würde der Henne einen mit Geschirrtüchern ausgepolsterten Karton als Nest geben.
Frage mal beim Tierarzt nach was er von einer Zufütterung von Grit hält.

 

Monika
wie gehts dem Hühnchen ?

stinkende grüne Flüssigkeit? iih, klingt ja so wie Eva es beschrieben hat. War vielleicht wirklich irgend was Schlechtes beim Futter dabei, irgendwas, was sie vielleicht nicht gleich gefressen haben und was schon am gären war ? Wichtig ist ja nicht nur das das Hühnchen gesund wird, sondern auch, das das nicht mehr vorkommt, oder ?
Ansonsten staune ich über zerschlagene Walnüsse, war vielleicht noch ein Stück scharfkantige Schale dran ?

Katrin
ich denke, Du solltest einen Kropfschnitt machen lassen. Kann ja sehr gut sein, daß da noch ein Hindernis vor dem Mageneingang sitzt (siehe Katja). Dann wird das anders nie was und ist nur Tierquälerei. Der Schnitt selbst ist gar nicht dramatisch, das haben Züchter früher schon selbst gemacht und mit Küchengarn zugenäht.
Hühner haben nicht so ein Schmerzempfinden in der Haut wie Menschen, alles heilt schneller und besser. Deshalb ging das mit dem Kapaunisieren auch immer so gut, der Schnitt wurde gar nicht vernäht.


Gertraude
Heute wurde meinem Hühnchen der Kropf aufgeschnitten! Es war ein Berg (vermutlich) gegorenes Heu drin, den sie tags zuvor vor Hunger gefressen hatte. Der TA hat einen Verband angelegt, der über den Rücken den Kropf zusammenhält, damit nicht viel reinpaßt. Ich gebe aller paar Stunden eine halbe Handvoll Weizen, den sie gierig aufpickt.

Natürlich will sie raus, darf aber nicht, denn dann würde sie sich über alles hermachen, was nur zu picken geht. So sitzt sie auf weißem Linnen u. wartet, daß jemand kommt u. Futter bringt oder sie erlöst.
Daß der Kropfinhalt gegoren ist, denke ich, war dummer Zufall. Alle fressen ja das gleiche, keine andere hat Beschwerden. Auf Walnüsse sind sie "reene doddich", ich achte nun aber darauf, daß sie recht klein geschlagensind. Die Schalen fallen dabei von selbst ab, u. sie picken recht aufmerksam genau nach den Nußstücken. Ich denke, da besteht keine Gefahr des Schalenfressens. Sie lernen ja auch voneinander u. von den Althühnern, was man nicht darf. Ich glaube, sie haben nun alles drauf, was ein Huhn wissen muß.
Ich bin so froh, daß der TA operiert hat. Er hat mir schon deutlich gemacht, daß solch Huhn in die Suppe gehört! Und rumgemault - das könnte ich garnicht bezahlen, die Stunden, die er da steht ... (dann hat er 30,00 DM verlangt, der Liebe !!!!!! )


Hubertus

sehr schön, daß wir diese Nachricht von Dir erhalten konnten. Ist es doch auch für alle anderen wichtig, auf solche Ereignisse vorbereitet sein zu können.
Hühner fressen eigentlich immer was, oft nicht einmal aus Hunger. Deshalb bin ich ein Vertreter der Hühnerhaltung derart, daß meine Hühner das Futter oft breitgestreut bekommen. So sind sie gezwungen, beim Futtersuchen auch genügend Steinchen mit aufzunehmen, denn diese brauchen sie ja für die Verdauung der Körnerfrüchte. Als Brandenburger haben wir natürlich Sand in rauhen Mengen und in allen Korngrößen. Wie es da in Sachsen aussieht, weiß ich nicht.

Laut meinem Hühnerbuch gibt es durchaus Gegenden, wo man den Hühnern extra Sand geben muß. Vielleicht siehst Du jetzt auch die Notwendigkeit die Hühner auf die Stange zu setzen in einem anderen Licht. Ständiges Übernachten im Heu animiert richtig dazu, Heu aufzunehmen. Und bei der warmen Witterung in der letzten Zeit passieren dann möglicherweise solche Dinge wie jetzt geschehen.

Das kann unter Umständen auch mit Grünfutter passieren. Wie oft wird einfach der Rasenschnitt in den Hühnerbereich geworfen. Und dann schlucken die Hühner jede Menge Grünzeug und haben wohlmöglich gerade keine Steine aufgenommen. Wenn dann das angetrocknete Grünzeug bzw. das Heu dann auch noch quillt, haben die Hühner ein Problem.

Das kann man vermeiden, wenn Hühner Grünfutter nicht kleingeschnitten bekommen, sondern immer sich dieses aus einer Raufe holen müssen, noch besser direkt von den Pflanzen abreißen müssen.

Siehe auch
Wozu ist der Kropf da?


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