Hier geht es zur Hühner-Info-Startseite  
Startseite InhaltsverzeichnisSuchen ForumChat
 
Thema: Probleme und Krankheiten

Federlinge


Gertraude
Heute habe ich meinem Althuhn in die "Bube" d.h. Kloake geguckt: Dort laufen viele winzig kleine Dingerschen rum!!!! Sie sind farblos. Was kann das sein? Wer weiß Rat? Was muß ich für eine Arznei besorgen?

Eva
bist Du dir sicher, daß sie laufen und nicht vielleicht krabbeln, dann würde ich nämlich vermuten, daß es Würmer sind. Wenn es krabbelnde Tierchen sind, die sich in der Nähe der Kloake tummeln, könnten es auch Federlinge sein. In diesem Fall müßtest Du aber auch Eigelege an den Federkielen rund um die Kloake finden. Die sind eigentlich recht gut zu sehen.
Schau noch einmal, eventuell kannst Du die Tierchen auch genauer beschreiben?

Photo von der TU München

Gertraude
KRATZ , SCHÜTTEL ...........
Es sind ganz winzige Viescher, 1 mm groß, mehr länglich, fast farblos, sie RENNEN um die Kloake herum und hinein. Ein anderes Huhn hatte sie NICHT. Die anderen muß ich morgen untersuchen. Ich werde dabei auch die Federn untersuchen. Eigentlich hatte ich schon öfter den Eindruck, daß die ENDEN der Federn ausgefressen aussehen. Nun ist von Ardap und Conkurat die Rede, das setzt Ihr doch aber gegen die roten Milben ein auf Sitzstangen und an Wänden, habe ich das richtig verstanden?
Ich will diese Viescher ganz schnell bekämpfen!

Eva
prinzipiell ist Concurat ein Mittel um Hühner zu entwurmen und Ardap ist ein Insektenspray gegen Parasiten.
Der Beschreibung nach würde ich meinen, daß es sich um Federlinge handelt, die wuseln so umeinander. In die Gegend der Kloake rennen sie vermutlich um sich zu verstecken. Sie sind ca. 1-3 mm groß, länglich und bräunlich, haben 3 Beinpaare und halten sich bevorzugt am Unterbauch und um die Kloake auf.
Wenn Dein Huhn weiße Federn hat mußt Du allerdings genau schauen um die Eigelege an den Federkielen zu entdecken, da sie auch weißlich sind. Federlinge waren die ersten Parasiten, mit denen wir Bekanntschaft gemacht haben und waren sehr entsetzt darüber. Sie sind aber im Vergleich zu den Vogelmilben eigentlich einfach zu bekämpfen. Mache es aber bitte nicht wie mir ein Züchter empfohlen hat. Er meinte nämlich, daß er das Ardap immer direkt auf die Hühner sprüht und noch nie Probleme mit irgendwelchen Parasiten hatte. Dafür ist das Mittel auch nicht zugelassen.
Durch Zufall haben wir ein Mittel probiert, das meine Nachbarin eigentlich für ihren Hund erstanden hat. Es heiß Verminex und wird von der Firma Canina pharma in 59069 Hamm hergestellt. Es sind eigentlich ätherische Öle und wird als biologischer Schutz gegen "Lästlinge" bei Hunden und Katzen eingesetzt und wirkt auch auf Larven und Eigelegen. Da ich damals auf die Schnelle auch nichts anderes gefunden habe, wurde es ausprobiert. Tatsächlich sind die Federlinge verschwunden und die Eier sind eingetrocknet. Es wirkt bis zu 4 Wochen und die Hühner bekommen nur wenige Tropfen auf den Körper verteilt.
Bislang hatten wir dadurch kein Federlinge mehr. Gegen die Rote Vogelmilbe hilft es leider nicht. Vielleicht weil das eigentlich Spinnentiere sind. 
Ich habe auch in den letzten Tagen von Soft-Kill erzählt. Das ist auch ein biologisches Mittel, das auf dem Tier angewendet werden kann. Du kannst mal unter www.biocosmos.at nachschauen, die liefern auch nach Deutschland.
Ob Du auch den ganzen Stall behandeln mußt bin ich mir nicht sicher. Vielleicht weiß da ein Anderer mehr als ich.

Karin
Das hört sich wirklich sehr nach Federlingen an!

Zur Bekämpfung mußt Du Dir von einem Zoo- oder Landhändler (zB. Raiffeisen) eine Dose Insektenpuder holen. ZB Bolfo, das gegen Flöhe bei Hunden eingesetzt wird oder Jakutin-Pulver.
Dann nimmst Du Deine Hühner (alle!) an den Beinen, Kopf nach unten, so daß sie ihre Flügel schön ausbreiten. Du stäubst sie am ganzen Körper gegen die Federrichtung mit dem Pulver ein und verteilst es auch noch mit der (behandschuhten) Hand, damit es wirklich bis auf die Haut kommt. Manche Züchter sprühen die Hühner vorher noch kurz mit Haarspray über, damit das Pulver besser haften bleibt.
Das mußt Du nach 10 Tagen nochmal wiederholen, weil dann wieder die neue Generation aus den Eiern geschlüpft ist. (Ein Weibchen kann in wenigen Monaten über 100.000 Nachkommen haben!!!)
Die Federlinge leben außerhalb des Huhnes zwar nur wenige Stunden, aber da Deine Hühner ja zT im Heu schlafen, mußt Du den Inhalt der Schlafnester auch entfernen und verbrennen.
Stör Dich nicht daran, daß Jakutin für die Behandlung am Tier nicht zugelassen ist, das machen schon Generationen von Hühnerhaltern ohne Schaden. Auch mit Ardap kann man die Hühner direkt einsprühen, aber Du kommst damit nicht so gut unter die Federn.

Gertraude
Ich habe dagegen SEBACIL 2,5 %ig vom Tierarzt bekommen und die Unterseite der Hühner eingesprüht (in Wasser verdünnt). Auf dem Rücken habe ich VERMINEX verteilt (gegen Insekten bei Hund und Katze). Der ganze Stall stinkt nach Vanille. Bei den Katzen mach ich es nicht mehr, man soll 15 Tropfen über den Rücken verteilen. Dann kann man 4 Wochen die Wohnung verlassen, weil man´s nicht aushält vor intensivem Geruch. Auch die Katzen stört er sicher sehr.

Peter
Vorigen Herbst habe ich meine Silkies mit CIT-Viehlauspulver (Hersteller CIT-Fabrik, A-8051 Graz) gegen Federlinge behandelt. Wirkstoff: Blütenextrakt der afrikanischen Pyrethrumpflanzen. Und ich war zufrieden damit.

 

Ursula
Bei meiner Orpingtonhenne weiss, habe ich Federlinge entdeckt, aber nur weil die anderen sie am hintern sehr gepickt haben und sie schon rote stellen hatte, nun habe ich den fehler gemacht und den Po mit Bepanthensalbe(hilft für fast alles) abgetupft und dann die Federn eingespüht mit einem Mittel,ist zwar für Tauben,hilft aber auch den Hühnern.Nun ja -jetzt hat
sich alles vermischt ,Kot-Salbe-tote Federlinge, Was soll ich machen?Was macht Ihr, Baden in lauwarmen Wasser oder abduschen?? oder erst mal abwarten?Habe schon fast alles gelesen was man tun kann aber was danach kommt da habe ich nichts gefunden.
Bitte schreiben was ihr so macht.

Gertraude
Ich würde sie mit dem Po in angenehm lauwarmes Wasser tunken und dann versuchen, abzuwaschen. Mache ich bei meinen auch manchmal. Das Verklebte verleitet sonst andere wieder zum Picken. Penaten-Creme oder Ringelblumensalbe sind übrigens meine Heilmittel. Die Federlinge werden wohl dann sicher alle anderen Hühnis auch haben?

Bertrand
Probiers mit Kamillentee, oder mit einer verwässerten Jodtinktur.

Ursula
Das Huhn habe ich vorsichtshalber erstmal extra getan und abgewaschen. Die anderen wurden auch gleich eingesprueht,der Stall abgeschrubbt, mit Teebaumoel eingesprueht,jetzt muss ich erstmal abwarten.

Jochen
as Teebaumöl angeht bis ich skeptisch. Bei Hunden und Katzen soll es schon zu Vergiftungserscheinungen geführt haben. Sei also etwas vorsichtig.

 

André
ich habe mir eine neue Taschenlampe (eine hervorragende maglite) zugelegt und gestern und heute abend meinen Liebsten mal unter die Federn geleuchtet.
Gestern abend habe ich bei Brownie, meinem liebsten Lieblingshuhn, erst einmal die Federlinge an der Brust gefunden, dank huehner-info-Internetseite identifiziert und Gegenmaßnahmen erwogen.

Heute abend sehe ich dann die zweite Spezies am Hintern, bei meinem Brownie, da tummeln sich die Milben unterm Federkleid auf der Haut und an einigen Federkielen waren linsengroße, auf den ersten Blick wie Betonklumpen aussehende Ummantelungen am Kielansatz, wo die Feder aus der Haut kommt. Ich habe eine Feder abgeschnitten und mir diese Klümpchen genauer anzusehen. Die fühlen sich an wie Styropor. Sie sitzen recht fest um den Kiel aber lassen sich entfernen. Meine Idee ist, daß es sich um Brutstätten/Eierkolonien der bösen Lästlinge und Schädlinge handelt. Vielleicht weiß da noch jemand was zu? Gegen das ganze ungewünschte Viehzeugs habe ich bereits bei agrinova diese biophysikalische wirkende, völlig ungiftige Diatomeenerde bestellt. Den vielversprechenden Tip konnte ich mir auch aus hueher-info saugen. Soweit so gut oder so schlecht, der Feind ist nun klar aber diese komischen Styroporklümpchen... das ist mir noch unklar.

Ich erwäge die Anschaffung eines Mikroskops, damit ich auch mal in den Mikrokosmos abtauchen kann.

Katja
ich habe es selbst live noch nicht gesehen, aber nach einschlägiger Literatur können diese Klümpchen an den Federn eigentlich nur die Eipakete der Federlinge sein.

mehr über Federlinge (TU München)

 

Volker
Kriechen diese Mistviecher auch in den Darm ??

Andrea
Das tun sie niemals!!! Federlinge sind völlig harmlose Mitbewohner und leben NUR im Gefieder, wo sie sich von Federabrieb ernähren. Es gibt nur eine einzige Vogelart, die keine hat, nämlich die Pinguine.

Um Federlinge und auch Milben los zu werden, würde ich bei ausgewachsenen Tieren BONZO Hundeflohpuder empfehlen. Man sollte es ganz vorsichtig mit Handschuhen in das Gefieder einmassieren, als würde man sich die Haare waschen. Auf keinen Fall doll aufdrücken oder die Haut verletzen und in keine offenen Wunden oder gar die Augen kommen lassen. Dies läßt sich gut verhindern, indem man ein Stofftaschentuch vorsichtig um den Kopf legt, wobei die Nasenlöcher frei bleiben müssen.

Die Tiere sollten nie länger als ein bis zwei Minuten eingepudert werden, da sie sonst am Schock sterben könnten. Danach vorsichtig überflüssigen Puder entfernen und die Tiere dann in Ruhe lassen.

Siehe auch
mehr über Federlinge (TU München)

Milben
Wie halte ich die Hühner fest?


© huehner-info.de 2000-2023
Kontakt Impressum